Das Chalet Avantgarde sollte mit einem besonderen Anspruch an die Gestaltung und einer qualitativ hochwertigen sowie langlebigen Bauweise realisiert werden.
Die äussere Gestaltung hatte sich nach den lokalen Bauvorschriften zu richten. In eine solche, typische Alm-Landschaft passen keine modernistisch wirkenden Häuser, so dass hier, selbstverständlich und völlig richtig, die Auflage eines ‚Chaletstils‘ bestand. Der Chaletstil ist im Wesentlichen gekennzeichnet durch eine klassische Hausform, Holz als hauptsächlichem Baumaterial, sowie einem überstehenden Satteldach mit eher geringer Neigung (um 25 Grad).
Beim Chalet Avantgarde sollte diese Vorgabe, die als ‚Nachteil‘ eine eher traditionelle Grunderscheinung determiniert, so umgesetzt werden, dass sich eine doch modern wirkende, zeitgerechte Gesamtwirkung ergibt. Dazu wurden im Wesentlichen zwei Stilelemente verwendet, nämlich zum einen ein optisch sehr leicht wirkendes Dach und zum zweiten eine durch moderne Strukturelemente gezeichnete, ganzheitliche Holzverkleidung.
Die optisch leichte Dachkonstruktion steht in diametralem Widerspruch zu den statischen Erfordernissen von hohen (Spitzen-)Schneelasten im Winter. Dies war nur durch eine sehr ausgeklügelte und auch unkonventionelle Bauweise möglich. Im Ergebnis konnte eine derart filigran wirkende Dachkonstruktion erreicht werden, wie sie auf vergleichbarer Höhe von 1.800 m (je höher, desto höher die Schneelast) im Alpenraum bisher noch nicht realisiert worden ist!
Näheres zur Dachkonstruktion im entsprechenden Kapitel.
Die innere Gestaltung sollte unbedingt, wie es für ein Bergchalet typisch ist, aus Holz sein. Allerdings, ebenso unbedingt, sollte das Innere ein dezidierter Antipode zum auch heute noch im Neubau häufig zu sehenden, sonderbarerweise gerade auch im hochwertigen Bauen häufig verwendeten rustikalen Stil werden. Also natürlich auch aus Holz, aber dezidiert modern und zeitgerecht; in der Umsetzung mit möglichst glatten Flächen, ohne jeden Schnörkel, Kanten usw. Der dafür verwendete Holztäfer, in einem speziellen, einzigartigen Verfahren bei einer Holzfirma im Kanton Schwyz hergestellt, wurde bisher noch nicht in einem derart exponiert und hoch gelegenen Alpenchalet eingesetzt.
Eine schwierige Frage war die Entscheidung zu den übrigen Farbtönen. Gemäss dem aktuell geltenden Geschmack hätten hier eher die typischen ‚Nichtfarben‘ Weiss und Varianten von Grau nahegelegen. Da das Chalet Avantgarde aber als regelmässig zu vermietendes Ferienhaus nicht ausschliesslich puristisch wirken sollte, wurden in einigen wenigen Bereichen gezielte Farbakzente gesetzt, nämlich in den beiden Bädern und der Küche. Konsequent war es dann, die Farbe in diesen räumlich eng begrenzten Teilen auch in ihrer ganzen Kraft wirken zu lassen.
Die folgenden Handwerksfirmen und Fachleute haben mitgewirkt.
Allen sei ein grosses DANKE gesagt!
und Dino Mascher
D-68259 Mannheim